Fastentagebuch
Sarahs Fastentagebuch
Hey, liebe Naturfasten-Community! Ich darf mich kurz vorstellen: Ich bin Sarah. Einige von euch kennen mich vielleicht aus diversen Sport- und Kochvideos der Naturfasten-Plattformen. Ich bin Kathrins Schwägerin und seit 2020 begeisterter Naturfasten-Fan. Es scheint wohl in der Familie zu liegen 😉.
Seit 2020 faste ich einmal im Jahr und nun ist es wieder an der Zeit. Dieses Mal möchte ich meine Empfindungen, Erfahrungen und Eindrücke niederschreiben und gerne auch mit dir teilen.
Montag, 8. Jänner 2024 – Fastentag 1
Den Entschluss zum Fasten treffe ich ganz spontan am Sonntagabend. Gründe dafür gibt es gleich mehrere. Einerseits fühle ich mich nach dem alljährlichen Feiermarathon einfach nur noch geistig und körperlich ausgelaugt, niedergeschlagen, unwohl, schlapp und aufgequollen. Andererseits habe ich nach langer Zeit wieder mit massiven Menstruationsbeschwerden zu kämpfen. Dazu ein kleiner Exkurs: Seit ich mit den monatlichen Blutungen gesegnet wurde, leide ich an den furchtbaren Begleiterscheinungen wie Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Migräne etc. Durch meine erste Naturfastenkur hat sich mein Hormonhaushalt derart verbessert, dass sich alle Menstruationsbeschwerden in Luft aufgelöst haben. Dieser positive Nebeneffekt des Fastens kam für mich zwar vollkommen überraschend, umso dankbarer war ich aber dafür. Seitdem faste ich einmal im Jahr und bin von den schmerzhaften Schattenseiten der Monatsblutung befreit.
So, und jetzt liege ich wieder auf der Couch mit furchtbaren Schmerzen und fasse den Entschluss: Es ist wieder Zeit fürs Naturfasten. Das Timing passt ideal – ich bin am Anfang meines Monatszyklus, was perfekt für den Fastenbeginn ist. (Eine kleine Randbemerkung: Eine Fastenkur am Anfang des weiblichen Monatszyklus kann einfacher sein, weil in dieser Phase die Hormone Östrogen und Progesteron niedrig sind und der Appetit reduziert ist. Außerdem sind die Energie und Stimmung oft höher als in der zweiten Hälfte des Zyklus, wenn die Hormone schwanken, PMS auftritt und man Heißhunger auf Kohlenhydrate und Ungesundes hat.)
Meine Erfahrung aus früheren Fastensessions wird wieder bestätigt: Tag 1 ist kinderleicht. Das größte Hindernis am ersten Tag ist sicherlich die Gewohnheit. Da mein Körper noch immer so überladen (und wahrscheinlich auch übersäuert) ist von all den Weihnachts- und Neujahrsfeierlichkeiten, sehnt er sich förmlich nach Entlastung. Das Nichts- bzw. Wenigessen ist wahrlich ein Geschenk. Lediglich der gewohnte Gang in die Küche und der Alltagsessensplan stellen mich anfangs auf die Probe. Jedes Mal, wenn ich den Kühlschrank öffne, erinnere ich mich daran: „Ach ja, da war ja was.“, und der Kühlschrank wird etwas traurig wieder geschlossen. Zur Ablenkung starte ich nach einmonatiger Abstinenz wieder mit meinem Sportprogramm – ich entscheide mich für ein entspanntes Pilates-Workout, worüber sich auch mein Körper und Geist freuen und mich mit guter Laune belohnen.
Nach nur einem Obst-Gemüse-Smoothie mit Apfel, Kiwi, Blattspinat und Limette und einer Karfiolsuppe gehe ich vollkommen erleichtert und glücklich schlafen. Ja, sogar der Fastendrink wurde ausgelassen, so aufgebläht fühle ich mich.
Dienstag, 9. Jänner 2024 – Fastentag 2
Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so tief und erholsam geschlafen habe. Ich stehe mit einem fetten Grinser und voller Energie auf und freue mich auf das, was der Tag für mich bereithält.
Zuerst einen halben Liter Wasser und einen schwarzen Kaffee – auf diese eine Tasse kann ich unmöglich verzichten. Gut gelaunt und voller Energie starte ich in den Arbeitstag und stelle erschrocken fest, dass ich schon lange nicht mehr so konzentriert und effizient bei der Sache war. Der Tag vergeht in Windeseile und ich bin förmlich stolz auf das, was ich in nur einem Tag erreicht habe. Hunger verspüre ich nicht, aber ich muss auch gestehen, dass ich tagsüber noch nie die große Esserin war. Ein Müsli zu Mittag reicht im Regelfall aus – das habe ich natürlich mit einem leckeren Smoothie ersetzt (wieder mit Apfel, Kiwi, Spinat und Limette).
Nur meinen Durst kann ich kaum stillen – ich trinke und trinke und trinke und trinke. Am Ende des Tages sind es 2l Naturfastentee und mehr als 2,5l Wasser. Am Abend verspüre ich einen kleinen Müdigkeitsanfall und beschließe, mit Sport dagegen anzugehen. Yoga lautet die Devise. Und voilà, die Energie ist zurück!
Tag 2 hält ebenso keine Überraschungen parat. Mein Kopf hat akzeptiert, dass es nichts zu essen gibt, mein Körper hält sich auch gut daran. Ich sehe zwar immer und überall Essen, aber es wirkt eher abschreckend als verlockend. So kann es ruhig weitergehen! Nach dem Highlight des Fastentages – es ist die Suppe, immer die Suppe 😉 – beginnt der gemütliche Teil des Abends: Lesen und Entspannen. Immerhin ist es bereits nach 22 Uhr…
Mittwoch, 10. Jänner 2024 – Fastentag 3
Und wieder stehe ich vollkommen erholt auf. Erstaunlich wie ruhig und gut man schläft, wenn der Körper nicht mit Essen, Alkohol und Völlegefühl kämpfen muss. Doch der Blick in den Spiegel ruft nicht gerade Euphorie hervor. Eher das Gegenteil 😊. Ich stelle fest, dass die Entgiftung wohl schon eingesetzt hat – Pickel zieren mein Gesicht und der gelbe Zungenbelag ist auch nicht gerade sexy. Aber gut, mein Körper hat ja einiges zu bewältigen. Schön, dass es funktioniert!
Der Zuckerentzug macht sich mittlerweile auch mit einem leichten Kreislauftief bemerkbar. Doch so schnell lasse ich mich nicht aus der Ruhe bringen. Ich gönne mir erstmal etwas „Home-Spa-Time“ – Zungenschaben, eine Bürstenkörpermassage à la Naturfasten, eine ausgiebige Wechseldusche und eine Gua-Sha Gesichtsmassage inkl. Naturfasten Gesichtsöl bringen Körper und Geist wieder in Schwung und regen meinen Kreislauf an. Beschwingt geht’s wieder ins Büro. Mal sehen, was der Tag bringt.
Der Arbeitstag verläuft ohne große Highlights oder Zwischenfälle. Zwischendurch ein paar Hampelmänner und Kniebeugen und natürlich ein kleiner Fastendrink spenden Energie. Ich bin produktiv und fokussiert und plötzlich ist es auch schon wieder Abend. Heute zieht es mich nach draußen in die frische Luft und obwohl es leicht nieselt – ja, auch auf der Sonneninsel Mallorca gibt’s Regen - beschließe ich eine große Runde zu drehen. Über 6km werden es am Ende, über Buchten und Berge, trotz Regen, einfach traumhaft und wohltuend.
Zu Hause angekommen gibt’s erstmal Wasser, Wasser, Wasser. Trotz des Regens ist mir ungewöhnlich warm, also freue ich mich umso mehr auf meinen kalten Smoothie (Heidelbeer, Kaki, Limette). Weiter geht’s mit eher unaufgeregten Dingen – Buchhaltung, Bügeln, Aufräumen etc. Die Suppe gibt’s immer spät – ich habe auch den Fastentag an mein normales Essverhalten angepasst: 13 Uhr „Frühstücksdrink“, 18 Uhr „Smoothie“, 21 Uhr „Suppe“. Damit kommt mein Körper ganz gut klar.
Fazit von Tag 3: Sehr unaufgeregt, Entgiftung funktioniert.
Donnerstag, 11. Januar 2024 – Fastentag 4
Und täglich grüßt das Murmeltier. Wieder schlafe ich hervorragend. Ich scheine nur irgendwie anders zu ticken, da ich von anderen Fastenden immer wieder höre, dass sie weniger Schlaf brauchen würden und trotzdem topfit wären. Ich habe das Gefühl ich könnte 12 Stunden am Stück schlafen - bin aber auch topfit. 😉 Und das ist für mich auch die Hauptsache. Es geht mir nach wie vor erstaunlich gut. Ich sehne mich nur nach einem herrlich schaumigen Cappuccino … Aber gut, wenn’s sonst nix ist. Dann feiere ich eben meinen „Verlängerten“ schwarz. 😊
Der Tag hält einige Überraschungen für mich parat. Körperlich geht es mir zwar nach vor sehr gut, auch arbeits- und konzentrationstechnisch kann ich mich nicht beklagen, aber der heutige Tag ist tatsächlich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Mein Nervenkostüm ist ziemlich angeschlagen und alle Ängste, Sorgen, Zweifel und Unsicherheiten machen sich bemerkbar. Die Beschreibung „emotionale Heulsuse“ beschreibt mich heute ganz gut – sehr untypisch für mich. Aber gut, auch das akzeptiere ich und sehe es als Chance mich von Lasten zu befreien – auch wenn ich anfangs nur sehr schwer damit umgehen kann.
Abends beruhigt sich die Lage allmählich und ich kann meine Gedanken wieder aufs Positive lenken. Dabei hilft mir auch eine Power-Pilates-Einheit. Im Nachhinein muss ich allerdings feststellen, dass mir das Workout geistig gutgetan hat, mich körperlich aber überfordert hat. Das Kaloriendefizit macht sich mit Schwindel und einem Kreislauftief bemerkbar. Eine Kanne Fastentee, ABS-Brause und Entspannung auf der Couch ist jetzt angesagt.
Den Abend lasse ich entspannt, lesend auf der Couch, ausklingen.
Das heutige Fastenmenü: Power-Shot mit Orange, Zitrone, Ingwer, Zimt & Kurkuma | Smoothie mit Apfel, Kiwi, Spinat und Limette | Tomatensuppe | ABS-Brause
Freitag, 12. Jänner 2024 – Fastentag 5
Der morgendliche Blick in den Spiegel lässt mich körperliche Veränderungen feststellen. Ein erstaunlich flacher Bauch, eine straffe Silhouette, keine Aufgequollenheit mehr und ja, das Pickelgesicht bleibt. 😉 Die Waage bestätigt mein Empfinden – die 2-3 während der Feiertage angefutterten (oder angetrunkenen) Kilos sind wieder weg. Aber das sei dahingestellt, für mich ist das Nebensache, mein Ziel ist es ja meinen Hormonhaushalt zu „resetten“ und geistig wieder vollkommen klar und fokussiert zu werden.
Ich genieße meinen Kaffee auf der Terrasse, die Sonne scheint mir aufs Gesicht und ich fühle mich sehr ausgeglichen. Schön langsam merke ich allerdings, dass ich Lust aufs Essen bekommen – und Google scheint meine Gedanken lesen zu können, da ich beim Blick ins Handy mit leckeren Speisen bombardiert werde…. Die Devise lautet, schnell ins Büro, um mich abzulenken.
Am Nachmittag unternehmen Franz und ich einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Bucht von Palma. Die Sonne scheint, die Wellen plätschern, eine leichte Meeresbrise weht uns ins Gesicht. Und dabei noch angeregte Gespräche – einfach herrlich. Ich stelle fest, dass mir die Bewegung extrem guttut. Mein Kreislauf stabilisiert sich, ich fühle mich energievoller, mittiger und frischer. Ich verspüre weder Hunger noch Appetit, meine Gedanken sind beflügelt und ich werde geistig immer aktiver. Dieses Empfinden konnte ich auch schon in meinen bisherigen Kuren feststellen. In der Bewegung ging und geht es mir einfach am besten, das Sitzen ist weniger ideal.
Nach über 10km Spaziergang freue ich mich auf eine Kanne Fastentee und meinen Smoothie. Jetzt nur noch ein wenig arbeiten und dann geht’s wieder auf den gemütlichen Teil des Abends über. Nichtstun – und das am Freitagabend. Das gab’s schon lange nicht mehr…
Fazit von Tag 5 – Bewegung tut gut!
Samstag, 13. Januar 2024 – Fastentag 6
Und wieder starte ich in einen wunderbaren Tag. Schön langsam setzt der positive Fasteneffekt ein – ich fühle mich wie ein Duracel-Häschen, das ständig tanzen möchte. 😉 Man kann es fast nicht glauben, wenn man es nicht selbst schon so oft erlebt hätte. Diese Energie und Klarheit im Kopf ist unbeschreiblich. Ein wahres Geschenk. Es geht mir richtig gut. Nicht mal das Zubereiten das Frühstück für Franz macht mir was aus – Avocadobrot, Müsli etc. Ja, es sieht lecker aus, aber mir geht’s zu gut, um auch nur ansatzweise schwach zu werden…
Jetzt zu einem weiteren Punkt, der beim Fasten sehr wichtig ist (und der oft aus Scham totgeschwiegen wird) – der Stuhlgang. Nur so viel, bei mir funktioniert’s tadellos, sogar mehrmals täglich. Ich frage mich, wo das ganze Zeug herkommt. Da muss sich schon ziemlich viel Dreck angehäuft haben im Darm. Es kommt mir immer wieder eine Aussage von Roman in den Kopf: „Das Fasten muss man sich so vorstellen: Der Darm ist wie ein Rohr, das bei einer Kur einfach komplett von sämtlichen Verstopfungen, Anhäufungen und Unreinheiten gereinigt wird.“ Ja, so wird’s wohl sein… Es ist schließlich ein vollkommener Neustart für Körper und Geist.
Nach 2 Stunden Büro zieht es mich wieder raus an die frische Luft. Ich drehe eine Runde im Ort, gehe am Strand spazieren und lass mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Es ist menschenleer und herrlich ruhig. Ideal um Energie zu tanken und die Gedanken zu sortieren. Und Gedanken sprudeln momentan sehr viele, als ob irgendwo in mir ein Damm gebrochen wäre… Ahhhhh, ich sehe sogar Delfine! Ein magischer Tag!!
Zu Hause angekommen gönn ich mir einen Apfel-Spinat-Ingwer-Smoothie …. Mmmmhhh, so lecker. Und dann werde ich mit dem Besuch von einer Freundin überrascht. Wie schön. Gemeinsam lassen wir den Samstagabend bei guten Gesprächen und einer Kanne Fastentee ausklingen. Glücklich, erfüllt und ausgeglichen gehe ich ins Bett!
Fazit von Tag 6 – es läuft besser als hervorragend 😊
Sonntag, 15. Jänner 2024 – Fastentag 7
Heute wache ich das erste Mal nach nur wenigen Stunden Schlaf hellwach auf. Ich denke mir sofort: „Heute ist irgendetwas anders.“, und ja, das ist es tatsächlich. Ich fühle mich energiegeladen, gut gelaunt und optimistisch. Der Schleier vor den Augen und der Gehirnnebel haben sich nun endgültig verflüchtigt. Yipiiee! Später am Vormittag stelle ich fest, dass ich auch schon lange nicht mehr an Essen gedacht habe, bzw. dass ich schon fast vergessen habe, dass ich faste. Es scheint, als ob ich den fastenden Zustand als Normalzustand angenommen habe.
Schon beim Kaffeetrinken tanze ich durch die Wohnung und kann mich kaum stillhalten. Jetzt ist es wieder soweit: Ich frage mich, warum man überhaupt irgendwas essen soll, wenn es ohne doch so viel besser ist. Der Gedanke ist mir übrigens nicht fremd, der kommt jedes Mal beim Fasten. 😉
Mittags mach ich mich bereit für einen wunderbaren Sonntagsausflug mit einer lieben Freundin. Wir erkunden Mallorcas Hinterland und unbekannte Gefilde. Wir entdecken charmante Bergdörfer und beeindruckende Naturlandschaften, fahren von Ort zu Ort und erkunden die Gegend dann immer zu Fuß genauer. Zwischendurch gibt’s auch mal eine Teepause und natürlich jede Menge Girlietalk. ABS-Power darf natürlich auch nicht fehlen. 😊
Wieder neigt sich ein wunderbarer Tag dem Ende zu. Zu Hause angekommen erledige ich noch einige organisatorische Dinge und gönne mir noch eine entspannende Yoga-Einheit. Aber irgendwie hört mein Körper einfach nicht auf zu zappeln. Ich lese einen Satz, der es ganz gut trifft.
Fasten bewirkt über das Serotonin eine Harmonisierung der Hirnaktivität. Mit spürbarer Wirkung: Das Hungergefühl geht zurück; an seine Stelle tritt ein Hochgefühl, "ähnlich wie nach der Einnahme von Ecstasy".
Ich kann diesen Vergleich zwar nicht aus meinen persönlichen Erfahrungen bestätigen, ich kann nur sagen, dass ich tatsächlich auf einem ziemlichen „high“ schwebe.
Viel Glück beim Schlafen 😉
Menü des Tages: Fastendrink Vanille-Banane (dieses Mal mein Liebling – hab ich vorher nie gemocht 😉) | Sellerie-Gurke-Spinat-Smoothie | Brokkolisuppe
Montag, 15. Jänner 2024 – Fastentag 8
Wie bereits geahnt verläuft die Nacht nicht sonderlich ruhig. Ich schlafe nur schwer ein und werde immer wieder wach. Irgendwann früh morgens gebe ich es auf und steh einfach auf. Es klingt jetzt allerdings schlimmer als es tatsächlich ist. Ich bin topfit, hellwach, energiegeladen und motiviert. Alles tipi-topi. Das ist auch gut so, denn heute stehen einige Termine am Plan und es gibt viel zu erledigen.
Viele To-Dos später sitze ich hier, es ist mittlerweile 21 Uhr. Während meine Fastensuppe am Herd vor sich hin köchelt, schreibe ich. Es wird schon wieder eine Karfiolsuppe (Woher kommt denn dieser unglaubliche Appetit auf Karfiol?). 😊 Vom Tag gibt es nichts Spektakuläres zu berichten, es geht hier schließlich nicht um Arbeit und Termine. Deshalb ziehe ich jetzt kurz eine Zwischenbilanz meiner Fastenkur.
Im Unterschied zu meinen früheren Erfahrungen kann ich sagen, dass ich dieses Mal weder einmal Kopfschmerzen noch eine extreme Kälteempfindlichkeit hatte, was natürlich super ist. Mein körperlicher Zustand ist dieses Mal einfach hervorragend. Ich fühle mich echt wohl in meiner Haut, habe nicht mit Hunger zu kämpfen und mein Energielevel ist enorm hoch (besonders ab Tag 6). Schlaf brauch ich komischerweise mehr als gewohnt. Als absolutes Novum haben sich diese emotionalen Schwankungen zu Beginn der Kur herausgestellt. Aber beim Fasten wirft man eben nicht nur körperlichen, sondern auch geistigen Ballast ab und befreit sich von Blockaden, Ängsten und Sorgen.
Was bis jetzt jedes Mal gleich ist, ist dieses absolut schöne Hochgefühl. Danach könnte man echt süchtig werden… Meine Verdauung funktioniert nach wie vor einwandfrei, der tägliche Toilettengang ist kein Problem. Der Körper entgiftet auch ganz brav, was man an den Pickeln, dem gelben Zungenbelag und dem gelben Urin gut erkennen kann. Und ich stelle immer wieder fest, dass es mir mit viel Bewegung besser geht als mit zu wenig. Wenn ich beispielsweise den heutigen mit dem gestrigen Tag vergleiche, muss ich sagen, dass ich mich heute deutlich müder fühle (mir geht’s sehr gut, aber ich bin einfach müde). Der Unterschied? Gestern war ich den ganzen Tag auf den Beinen, heute war ich den ganzen Tag am Schreibtisch. Also, bewegen, bewegen, bewegen!
Dienstag, 16. Jänner 2024 – Fastentag 9
Tja, was soll ich sagen? Ich kann mich eigentlich nur wiederholen – mir geht’s einfach hervorragend. Ziemlich langweilig, oder? 😂 Mein heutiger Eintrag hält sich deshalb auch in Grenzen. Ich sitze hier und überlege, was ich schreiben könnte, aber mir fällt echt nichts Spannendes ein. Die Muse hat mich heute definitiv nicht geküsst…. Arbeit – Spaziergang – Pilates – Haushalt – Lesen – das war’s auch schon.
Aaaaber, ich möchte dennoch betonen, wie unglaublich gut es mir geht. Ich könnte das wahrscheinlich ewig so weiter machen. Es ist so unkompliziert, wenn man nicht überlegen muss, was man kocht/isst und Körper und Geist sind einfach produktiver, wenn die ganze Energie nicht für die Verdauung und der Abwehr von Giftstoffen „verschwendet“ wird.
Ok, ich geb’s aber zu, ich freu mich schon aufs Kauen und außerdem möchte ich kein Gewicht mehr verlieren. Mittlerweile sind es 5kg und das ist zu viel. (Ausgangslage: 55kg)
Menü des Tages: Fastendrink Vanille-Banane (surprise-surprise) | Spinat-Sellerie-Apfel-Smoothie | Selleriesuppe
Mittwoch, 17. Jänner 2024 – Fastentag 10 ***WHOOOOOHOOOOOOO***
Ich kann’s gar nicht glauben. Tag 10, der letzte offizielle Fastentag. Wo sind denn bitte die letzten 10 Tag hingekommen? 😂 Ich freu mich unendlich, dass ich es wieder durchgezogen habe und bin ziemlich stolz auf mich. Und fast ein wenig traurig, dass es schon wieder vorbei ist. Wie ich gestern schon beschrieben habe, ich könnte das noch ewig weitermachen…
Beschwingt, gut gelaunt, stolz und mindestens (!) einen Kopf größer mach ich mich auf den Weg zur Arbeit. Abends gibt es dann den letzten ausführlichen Eintrag ins Fastentagebuch!
Tja, nun sitze ich hier. Der letzte Fastentag liegt hinter mir. Ich blicke mit Stolz und etwas Wehmut auf die letzten 10 Tage zurück. Ich kann es gar nicht fassen, dass ich bereits morgen mit einem Apfel das Fasten brechen und in die Aufbautage starten werde.
Aber jetzt vorbei mit den Sentimentalitäten und Konzentration aufs Wesentliche. Die Frage aller Fragen: Welche Veränderungen kann ich nach 10 Tagen Naturfasten feststellen?
- Energie: Ich konnte emotionalen Ballast abwerfen und Blockaden lösen. Der Energie- und Motivationsschub durchs Fasten ist einfach unfassbar. Meine Gedanken sind viel bunter und positiver, ich sprühe vor Ideen und Kreativität und dieser trübende „Brainfog“ hat sich auch aufgelöst. Das Ganze gibt mir sehr viel Antrieb für Sport, Arbeit, Bewegung etc. Und das Beste: ich fühle mich stark und selbstbewusst und bin sehr stolz auf mich.
- Fastenglow: Ich habe die letzten Tage so viele Komplimente erhalten, wie schon lange nicht mehr. Nicht nur, dass ich gefühlt einen Kopf größer bin 😉, meine Haut ist straff, glatt und verjüngt. Meine Nachbarin dachte, – ich hatte sie einige Tage nicht gesehen – dass ich mich botoxen lassen habe. 😂 Und das vergrößerte Selbstbewusstsein strahlt man natürlich auch aus. Ich freu mich sogar selbst, wenn ich mich im Spiegel sehe.
- Körper: Ich habe 5kg abgenommen (etwas zu viel für meinen Geschmack). Habe keine Muskeln verloren, da ich mich sehr viel bewegt habe und auch Sport gemacht habe. Die Aufgequollenheit und ungeliebten Schlacken haben sich verabschiedet, das heißt mein Bauch ist sehr flach und Cellulite sieht man auch keine mehr. Meine Oberschenkel und mein Po fühlen sich sehr straff an – dieses schwammige Gefühl ist weg. Der Summerbody wäre bereit für den Summer. 😊
- Verdauung: Das funktioniert bei mir nach wie vor hervorragend.
- Wertschätzung: Man stellt während des Fastens fest, dass man sehr wenig braucht, um glücklich zu sein. Es ist eine Art „spirituelle Erleuchtung“. Da man seine Gedanken ordnet, überlegt man, was den wirklich wichtig ist im Leben. Und ich kann euch sagen, es ist nicht das neueste iPhone. Ich konnte feststellen, dass kleine Dinge, die man oft für selbstverständlich hält, sehr wertvoll sind. Ich bin sehr dankbar für meine Erkenntnisse!
- Hormonhaushalt: Ob ich das eigentliche Ziel des Fastens erreichen konnte, kann ich noch nicht sagen, das dauert noch etwas. Aber ich bin sehr positiv gestimmt, dass es auch dieses Mal wieder funktioniert. Ich bin sowieso überzeugt: Unser Körper braucht – gerade in diesen Zeiten des Überflusses – eine Auszeit, um sich um die eigentlichen Aufgaben zu kümmern; Abwehr von Krankheiten; Abbau von Giftstoffen etc. Und mit dem Fasten schenkt man seinem Körper einen Neustart.
Am Ende der Fastenkur angekommen, schwebe ich auf einem Hoch und fühle mich glückselig. Es ist ein so schönes Gefühl, dass man um keinen Preis verlieren möchte. Ich weiß aber leider schon, dass es ohne Fasten nicht ewig anhalten wird. Wichtig ist, dass man aus jeder Fastenkur eine Erkenntnis mitnimmt und umsetzt. Für mich ist es dieses Mal: Weniger Alkohol!
Auf was ich mich am meisten freue? Definitiv aufs Kauen, auf einen leckeren Salat, knackiges Gemüse, ein Müsli, Vollkornbrot – und einen Cappuccino. Schon beim Gedanken an den morgigen Apfel läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
Abschließend möchte ich ein großes Dankeschön an Kathrin, Roman und Naturfasten aussprechen! Das Fasten verändert Leben - zwar ins Positive. <3